Frühjahrsfahrt Gefängnis
- Kategorie: Berichte
- Veröffentlicht: Dienstag, 17. März 2015 01:00
- Geschrieben von micha
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Und wie ist es so im Knast?
Ein Bericht mit Auszügen aus Interviews mit echten Ex-Knackis. Wir schreiben Freitag, den 13. März 2015. Der Stamm Tscherkessen begibt sich voller Frühlingsgefühle auf den Weg zur ersten Aktion des Jahres. Doch ihr Ausflugsziel entpuppt sich als das Oberthaler Staatsgefängnis. Wenige Minuten nach der Ankunft des Stammes stürmt ein gewaltiger Polizistenschwarm von allen Seiten heran.
Wie haben Sie sich dabei gefühlt, Herr Meyer (Name des Ex-Knackis wurde aus Sicherheitsgründen geändert)?
-Voll schlimm (Pause) ... und ultra genervt!
Ohne zu erfahren, was nun wirklich verbrochen wurde, wurden alle Anwesenden mit grober Gewalt abgeführt, in Zellen gesperrt und neu eingekleidet. Eine harte Nacht und strenge Einweisung in den Gefängnisalltag folgten.
Was haben Sie sich da gedacht, Herr Meyer?
“Was da loooos...?!“ und „Wenn ihr mir nicht morgen einen Whirlpool besorgt, dann hau ich ab.“ Aber das habe ich natürlich nicht laut gesagt.
Am nächsten Tag wurden die Insassen beim Verhör schließlich eingeweiht. Alle Gräueltaten von Stalking bis Brandstiftung kamen ans Licht.
Wie war das für Sie im Verhör, Herr Oberkommissar?
"Das war schon spannend. Da haben sie alle plötzlich keine so große Klappe mehr gehabt. Und bei der Beweislage hatte leugnen ja keinen Zweck!" *Böses Lachen*
Bei der Gerichtsverhandlung entschied die Richterin sehr gnädig und die Beteiligten kamen dank ausgefuchsten Verteidigungsstrategien mit gaaanz viel Reue und Sozialstunden davon. Erst nach zwei harten, kalten, Gefängnisnächten, die auf hartem Beton verbracht wurden, gab es mit der Freiheit endlich auch wieder anderes Essen als Wasser und Brot. „Die Insassen haben auf jeden Fall dazugelernt und eine Lehre aus der ganzen Sache gezogen“, so Richterin Anke Schmidt (Name geändert).
Wie sehen Sie das, Herr Meyer?
-Den Schwachköpfen haben wirs gezeigt. Erwischen lassen werde ich mich sicher niiiie wieder! Egal wie witzig es dann am Ende doch war. Mittlerweile sind alle Tscherkessen wieder in ihren Alltag zurückgekehrt. Auf dass es bald wieder normal und moralisch korrekt zu geht.